Anfang Juli 2014 hatten wir in der WBV Besuch von Herrn Raunecker vom TÜV Rheinland.
Herr Raunecker führt die Audits von PEFC Deutschland aus. An zwei Tagen sah er sich verschiedene Flächen auf dem WBV Gebiet an. Teilweise waren diese vorher zufällig ausgewählt. Teilweise traf er einige unserer Mitglieder zusammen mit Klaus Daum auf den Flächen an, sprach mit diesen und sah sich die Arbeiten in den Wäldern der WBV Wittgenstein an.
Zu prüfen waren die folgenden in den PEFC Standards geregelten Sachverhalte:
- Forstliche Resourcen
- Gesundheit und Vitalität des Waldes
- Produktionsfunktion der Wälder
- Biologische Vielfalt der Waldökosysteme
- Schutzfunktionen der Wälder
- Sozioökonomische Funktion der Wälder
Bei den Punkten 1, 2 und 5 wurde kein Verbesserungspotential bzw. keine Abweichungen festgestellt.
Im Bereich der Produktionsfunktion der Wälder (3) wurde ein Waldbestand besichtigt, welcher undurchforstet vorgefunden wurde. In der Forsteinrichtung 2010 wurde er folgendermaßen beschrieben: 52-jährig, Bestockungsgrad 1,20, Maßnahme dringlich, 2 Eingriffe mit 120fm im Jahrzehnt. In das Audit-Protokoll wurde als Verbesserung aufgenommen: Durch die nicht angemessene Pflege wird – neben der notwendigen Stabilisierung – auf die mögliche Steigerung des Wertzuwachses und ökonomischen Erfolges verzichtet. Dies gilt wohl auch für andere Beispielbestände, auch wenn insgesamt ein guter Pflegezustand für die Gesamt-WBV festzustellen ist.
Sollte hier bis zum nächsten Audit nichts getan werden, wird aus dem bisherigen (nur) Verbesserungspotential eine Abweichung zu den PEFC Standards, welche zum Verlust des Zeritifikates führen können.
Im Bereich der Biologischen Vielfalt der Waldökosysteme (4) hat Herr Raunecker in Teilbereichen hohen Wildverbiss und Rotwild-Schälschäden vorgefunden. Als Verbesserung wurde aufgenommen, das künftig auf angepasste Wildbestände hinzuwirken sei.
Im Bereich der Sozioökonomischen Funktion der Wälder (6) musste ins Protokoll aufgenommen werden, dass eines unserer Mitglieder ohne Schnittschutzhose bei Motorsägearbeiten angetroffen wurde. (Am gleichen Tage wurde aber auch ein anderes Mitglied mit kompletter Schutzausrüstung angetroffen).
Soweit zum Verbesserungspotential bzw. zur Abweichung.
Die „guten“ Dinge werden in einem solchen Protokoll ja nicht aufgeführt. Daher äußerte Herr Raunecker sich in der Schlussbesprechung folgendermaßen:
„Ich bin tief beeindruckt vom Pflegezustand Ihrer Wälder, vorallem von der Pfleglichkeit der Holzernte, es war eine Freude mit Ihnen durch die Wälder der WBV Wittgenstein zu fahren. Im Vergleich mit allen anderen von mir auditierten FBG´n nehmen Sie eine herausragende Stellung ein.“